Sieben Ortsteile wachsen zu einer Gemeinschaft zusammen

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50 Jahre Gemeinde Schlangenbad

Die Schlangenbader feiern 2022 das 50-jährige Bestehen ihrer Gemeinde. Foto: Tilman Kaulich

Seit dem 1. Juli 1972 besteht die Gemeinde Schlangenbad in ihrer heutigen Form – ein halbes Jahrhundert ist seither vergangen. Grund genug, um gemeinsam mit dem heutigen Bürgermeister Marco Eyring einen Rückblick auf das Zusammenwachsen der sieben Ortsteile Schlangenbad, Georgenborn, Wambach, Bärstadt, Hausen vor der Höhe, Obergladbach und Niedergladbach zu wagen und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in dieser Sonderbeilage einen Einblick in die gut 6500 Einwohner zählende Gemeinde zu geben.    

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Bürgermeister Marco Eyring. Foto: Gemeinde Schlangenbad

Vor rund 50 Jahren – zwischen 1969 und 1979 – wurde die Gebietsreform in Hessen durchgeführt. Vor diesem Hintergrund fand auch der Zusammenschluss der einzelnen Ortsteile zur Gemeinde Schlangenbad statt. „Nach dem Krieg gab es die Situation, dass viele Kommunen bis in die 60er-Jahre hinein selbstständig waren – einzelne Dörfer, die noch keine Verwaltung im heutigen Sinne hatten. Nachdem die Regularien immer anspruchsvoller wurden und unter anderem von den Kommunen erwartet wurde, Bauleitplanungen vorzunehmen oder das ‚Kanalsystem auszubauen, waren die einzelnen Dörfer dafür nicht leistungsfähig genug“, skizziert Bürgermeister Marco Eyring, der selbst seit einem Vierteljahrhundert in der Gemeinde lebt, die Situation in der Nachkriegszeit.

Um mit der Entwicklung schritthalten zu können, mussten die einzelnen Kommunen also zu größeren Einheiten zusammengefasst werden. „Der Zusammenschluss war keine Liebesheirat, sondern eher Zweckhochzeit aber im Ergebnis ein Erfolg für die Gemeinde, die nur in dieser zusammengefassten Form Dienstleistungen anbieten kann, wie sie heute der Bevölkerung angeboten werden“, so der Rathaus-Chef weiter. Dass Schlangenbad Verwaltungssitz der neuen Gemeinde wurde, sei keineswegs selbstverständlich gewesen – bedenkt man die bedeutende Rolle, die Bärstadt in früheren Zeiten als Hauptort der überhöhischen Dörfer einmal gespielt hat. Letztlich habe man sich damals aber für den Kurort als namensgebendes Zentrum der weit auseinanderliegenden und unterschiedlich stark entwickelten Dörfer entschieden, obwohl er zwar nicht der größte, wohl aber der wirtschaftsstärkste Teilort gewesen sei.

Der vom ersten Bürgermeister der Gemeinde, Heinz Grein, seinerzeit beschworene „Brückenschlag zwischen den Ortsteilen“ ist heute aber längst vollzogen. Die Zugehörigkeit zu den einzelnen Ortsteilen spielt nicht mehr eine so große Rolle wie vor 50 Jahren. „Heute versteht man sich nicht mehr nur als Wambacher oder Bärstadter, sondern schon auch als Schlangenbader“, erlärt Eyring, der eine Ursache auch in der hohen Durchmischung der Bevölkerung sieht, die sich jährlich in etwa in der Größenordnung von 900 bis 1000 Zu- und Wegzügen bewege. Auch nehme die Zahl derer, die im jeweiligen Ortsteil aufgewachsen seien und heute noch dort lebten ab. „Man merkt, dass sich die einzelnen Ortsteile einen eigenen Charakter bewahrt haben, aber dass auch viele Gemeinsamkeiten bestehen“, resümiert der 45-Jährige den Status Quo.

Heute verbinde die Einwohner der unterschiedlichen Ortsteile unter anderem das gemeinsame Feiern der Feste, das bunte Vereinsleben, das Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr und die Begeisterung für den Sport (in allen Ortsteilen gibt es Vereine). Das zeige sich besonders auch bei der gemeinsamen Nutzung des Fußballplatzes in Hausen vor der Höhe und beim Zusammenschluss auf Vereinsebene von FC Bärstadt, SG Wambach, FC Gladbach und dem Hausener SV zum Juniorenförderverein Schlangenbad 2010 (JFV) und zur Spielgemeinschaft Schlangenbad 2016 (SGS). „Hier sieht man das Zusammenwachsen ganz besonders“, freut sich Eyring und teilt mit, dass der Kunstrasenplatz voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 erneuert wird. (tka).

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