Gesuchtes Brautpaar aus Dotzheim hat jahrhundertelange Familiengeschichte

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Hochzeit am 24. Mai 1913

Emilie Elise Silbereisen und Karl Leimer bei ihrer Hochzeit am 24. Mai 1913 in Dotzheim. Foto: Bernd Blaudow

„Das war ein seltsames Gefühl: Ich schlage morgens die Zeitung auf und sehe ein Hochzeitsbild meiner Großeltern“, sagt Hella Benner. Das Dotzheimer Heimatmuseum hatte einige unbeschriftete historische Fotos in seinem Fundus, die nicht zugeordnet werden konnten. Sie wurden in dieser Zeitung veröffentlicht, und tatsächlich konnten einige Personen identifiziert werden. So auch das Hochzeitspaar: Es handelt sich um Emilie Elise Silbereisen und Karl Leimer, die am 24. Mai 1913 in Dotzheim geheiratet haben.Hella Benner hat sich nicht nur gleich beim Museum gemeldet, sondern auch ihren Großcousin Egon Bantel informiert. Er lebt nicht in Wiesbaden, hat aber eine umfassende Chronik der Dotzheimer Familie Silbereisen erstellt. Aus dieser geht hervor, dass Emilie Elise als erstes Kind des Maurers Wilhelm Silbereisen und seiner Frau Dore am 29. August 1886 in Dotzheim geboren wurde. Insgesamt hatte das Ehepaar 13 Kinder. Sie aufzuziehen, war vor allem für die Mutter eine Herausforderung, zudem sie noch als Verkäuferin und Wäscherin arbeiteten musste. Das Brautpaar auf dem Foto allerdings bekam nur ein gemeinsames Kind: „Meine Mutter Emmi war das einzige gemeinsame Kind meiner Großeltern“, erzählt Hella Benner. „Karl Leimer war schon verwitwet, als er Emilie Silbereisen heiratete, und hat zwei Kinder in die Ehe mitgebracht.“ Als Emmi Leimer acht Jahre alt war, ist ihr Vater drei Tage vor Weihnachten gestorben. „Meine Mutter konnte danach nie mehr Weihnachten feiern, ohne daran zu denken“, erinnert sich Hella Benner. Emilie Elise überlebte ihren Mann lange und starb 1947.

In der Familienchronik wird die Geschichte der Familie Silbereisen über Jahrhunderte zurückverfolgt: Der erste Dotzheimer war Christian Silbereisen, der 1642 in Neudorf bei Straßburg geboren wurde und 1719 in Dotzheim starb. Warum er nach Dotzheim kam, ist nicht ganz sicher, es wird aber vermutet, dass Graf Johannes von Nassau-Idstein ihm das Recht erteilt hatte, sich in Dotzheim niederzulassen und ihm dort ein Grundstück zur Verfügung gestellt hatte. Und zwar, um eine alte Schuld zu begleichen: Christian Silbereisens Vater Hans Peter Silbereisen hatte dem Grafen, der während des Dreißigjährigen Krieges in Straßburg im Exil lebte, eine große Summe Geld geliehen, damit dieser ein standesgemäßes Brautgeschenk kaufen konnte. Offensichtlich hat der Graf das Geld aber trotz Aufforderung nicht zurückgezahlt, sondern sich auf diese Weise erkenntlich gezeigt. Und damit ein Stück Dotzheimer Geschichte geschrieben. (eva) 

Vereins-Ausstellung

TuS Dotzheim sucht historische Exponate

Im kommenden Jahr ist es soweit – der Turn- und Sportverein Wiesbaden-Dotzheim 1848 feiert sein 175-jähriges Bestehen. Das muss natürlich gefeiert werden, und die Vorbereitung für das Jubiläum und die Festveranstaltungen haben längst begonnen.

Unter anderem soll es eine Ausstellung mit historischen Gegenständen rund um den TuS Dotzheim geben. Dafür benötigt der Verein allerdings die Unterstützung der Dotzheimer, denn allein aus dem Fundus lässt sich die Ausstellung nicht bestücken. Gesucht werden Dokumente, Bilder oder Gegenstände mit historischer Bedeutung für den TuS, die dem Verein für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung gestellt werden.

Wer etwas Passendes zu der Ausstellung beitragen will, wendet sich per E-Mail unter vorstand@tus-dotzheim.de an den Vereinsvorstand oder meldet sich telefonisch unter 0611 / 428787. Das Vereinstelefon ist zu den Geschäftszeiten montags von 17.30 bis 18.30 Uhr sowie mittwochs von 9 bis 11 Uhr erreichbar. (eva)

Neues Testcenter

Bürgertests jetzt auch an den HSK möglich

Um lange Warteschlangen vor den Corona-Testcentern zu umgehen, werden derzeit an vielen Standorten neue Testcenter eröffnet, die die sogenannten Bürgertests anbieten. Seit Ende Januar gibt es jetzt auch ein Testcenter an den Helios HSK, wo sich jeder kostenlos auf Corona testen lassen kann.

Die Antigen-Schnelltests werden montags bis sonntags von 8 bis 18 Uhr angeboten. Das Testcenter befindet sich rechts vom Haupteingang in einem Container neben dem Mitarbeiter-Parkhaus. Jeder, der dort einen CoronaTest durchführen lässt, erhält eine offizielle Bestätigung mit QR-Code zum Einscannen, damit das Testergebnis direkt in die Covid-Warn-App oder in die Luca-App übertragen werden kann.


Eine Anmeldung für einen Antigen-Schnelltest ist nicht notwendig. Die gut ausgebauten Testkapazitäten verhindern längere Wartezeiten. Damit ein Testnachweis ausgestellt werden kann, muss der Personalausweis oder der Reisepass mitgebracht werden. (eva)
  

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