

Bernd Blaudow hat keine Antwort auf diese Fragen. Die nebenstehenden Fotos stammen aus dem Archiv des Dotzheimer Heimatmuseums, dessen Vorsitzender er ist. „Das Dotzheimer Museum - beziehungsweise der Heimat- und Verschönerungsverein Dotzheim, der dahinter steht - hat sich nicht nur zum Ziel gesetzt, die Dotzheimer Geschichte anhand von Ausstellungsstücken darzustellen und erlebbar zu machen, sondern auch als Gedächtnis unseres Ortes zu fungieren“, so Bernd Blaudow.
Dazu gehört, alles zu sammeln, was die Dotzheimer Vergangenheit in irgendeiner Form dokumentiert: Dazu zählen Fotos, Ansichtskarten, Briefe und andere Dokumente. „Ein Großteil dieser Objekte bekamen wir - und bekommen wir immer noch - von Dotzheimer Bürgern geschenkt.“ Darunter sind immer wieder auch Fotos, die unbeschriftet sind und die deshalb nicht zugeordnet werden können. Wie diese Bilder, die erstmals veröffentlicht werden.

Die Idee dahinter ist, dass Leserinnen und Leser dieser Zeitung vielleicht jemanden auf den Fotos wiedererkennen und dem Museum Auskunft über diese Person geben können. Wie war der Name, stammte sie aus Dotzheim oder ist sie irgendwann hergezogen? Wann etwa ist das Foto entstanden? Und gibt es aus dem Leben der betreffenden Person etwas zu erzählen?



Auf jeden Fall stellen die Bilder Zeitzeugnisse dar: So war es Ende des 19. Jahrhunderts nicht unüblich, im schwarzen Kleid zu heiraten. Zwar hatte schon die englische Queen Victoria (1819 - 1901) das weiße Brautkleid getragen und zur Mode gemacht, die allerdings eher in Adelskreisen und in sehr wohlhabenden bürgerlichen Familien aufgegriffen wurde. Viele konnten es sich schlicht nicht leisten, ein so teures Kleid nur an einem einzigen Tag zu tragen. Deshalb hielt sich sehr lang die Sitte, zum weißen Brautschleier das gute schwarze Kleid zu kombinieren, das auch sonst an Feiertagen und zu Festen getragen wurde. So, wie es die Dotzheimer Braut auf dem Foto links tut. Und wer ist die Mutter mit den fünf niedlichen Kindern? Wer der junge Mann in Uniform mit seiner Frau - oder ist es seine Schwester, seine Verlobte? Es wäre so spannend, die Lebensgeschichten dieser bislang unbekannten Personen erzählen zu können.



Wer Informationen zu den abgebildeten Personen weitergeben kann, wendet sich bitte per Mail unter HVD@Dotzheim.eu direkt an das Museum oder schreibt einen Brief an die Postadresse des Museums Dotzheim, Löwengasse 5, in 65199 Wiesbaden. (eva)

