Inhabergeführte Geschäfte und Regionalität als Erfolgsrezept

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Keine Scheu bei den Alteingesessenen

Auf dem Wochenmarkt gibt es eine bunte Auswahl an regionalem Obst und Gemüse. Die zahlreichen Geschäfte und Cafés in der Umgebung laden zum anschließenden Lindenbummel ein. Foto: Kathrin Bach

Auf einen Lindenbummel durch Geisenheim, dazu lädt die Stadt auf ihrer gleichnamigen Webseite ein. Von A wie Adam Oswald GmbH bis W wie Wohnraumgestaltung Paul Veith findet man hier auch die rund 50 Gewerbetreibenden im Ort. Doch nicht nur der immer stärker werdende Onlinehandel, auch die Coronapandemie hat es den Einzelhändlern schwer gemacht. Dass es sich trotzdem lohnt, diesen Schritt zu wagen, zeigt das Beispiel des veganen Cafés „frau ginkel“.

Nicht erst seitdem, doch besonders deutlich während der vergangenen zwei Jahre zeigte sich, dass die Menschen andere Wünsche an die Innenstadt ihres Wohnorts haben. Erholungsmöglichkeiten wie Parkbänke und Begrünung bekamen eine neue Priorität, ebenso wie eine Abwechslung an Einkaufsmöglichkeiten. Die Geisenheimer Innenstadt bietet mit ihren historischen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten ein schönes Ambiente; in der Fußgängerzone und rund um den Ortskern findet man viele inhabergeführte Geschäfte. Die heben sich nämlich nicht nur durch individuelle Beratung und Service, sondern vor allem durch persönliche Nähe und Nachbarschaftlichkeit von der unbekannten Masse des Online- und Großhandels ab. Das wird immer mehr gewünscht und gewertschätzt, wohingegen das riesige Produktangebot von Kaufhäusern und Einzelhandelsketten an Attraktivität verliert – das gibt es ja schon online. Auf Regionalität und damit verbunden auch auf Nachhaltigkeit zu setzen, ist hoch im Kurs. Die Einwohner wünschen sich Geschäfte mit Sinn, wo eine Achtsamkeit mit Rohstoffen und unserem Klima gelebt wird.

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In den Laden in der Neustraße hat sich Marina Ginkel sofort verliebt und ihn in ein gemütliches Café verwandelt, das zum Verweilen einlädt. Foto: Marie Huhn

Marina Ginkel hat sich trotz schwieriger Startbedingungen noch während der Pandemie zum Gründen entschieden. Seit Dezember 2021 führt sie ihr Café „frau ginkel“ in der Neustraße und bietet in ihrem rein veganen Sortiment Cupcakes, Bagels, Muffins und Co. an. „Gastronomie hat mir immer schon sehr viel Spaß gemacht. Schon lange hatte ich die Idee, mich mit meinen Backsachen selbstständig zu machen“, erklärt die Gründerin, die vorher bereits das Geisenheimer Restaurant „Zweiundzwanzig“ mitgegründet hat, zum Ende des vergangenen Jahres aber ausgestiegen ist. Statt nach Wiesbaden, Mainz oder Frankfurt zu gehen, habe sie sich bewusst dazu entschieden, in Geisenheim zu eröffnen. „Der Rheingau ist meine Heimat“, sagt sie. Außerdem habe sie sich sofort in den Laden in der Neustraße verliebt.

Ginkel ist bislang zufrieden mit dem ersten halben Jahr. „Von den Alteingesessenen älteren Menschen bis zu den Schülern und Studenten ist unsere Kundengruppe tatsächlich bunt gemischt.“ Um vor allem die jungen Menschen anzusprechen, setzt die Geisenheimerin auch auf Instagram. „Wir posten zum Beispiel, welche Cupcakes wir heute in der Kuchentheke ausliegen haben.“ (mh) 
     

„AM WASSER SITZEN UND ENTSPANNEN“

Lieblingsplatz in Geisenheim

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Foto: Marina Ginke + BillionPhotos.com - AdobeStock
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„Am liebsten bin ich in Geisenheim am Rheinufer in der Nähe des Weinprobierstands. Auf den neu gestalteten Stufen kann man direkt am Wasser sitzen, auf den Rhein schauen und einfach entspannen.“

Marina Ginkel, Inhaberin von frau ginkel

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