Beginn des dringend benötigten Kita-Baus in Frauenstein verzögert sich weiter

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Eröffnung im Sommer 2023

Weitere Kita-Plätze werden in Frauenstein dringend benötigt. Foto: Uli Deck

Allmählich ist das Verständnis für mögliche Verzögerungen bei den Frauensteiner Eltern aufgebraucht und der Unmut wächst: Die lang geplante Entstehung eines Ersatz- und Erweiterungsbaus für die katholische Kinderstagesstätte Sankt Georg in Frauenstein ist bereits vor gut drei Jahren angekündigt worden. Geplant war, dass der Bau rechtzeitig abgeschlossen wird, damit dort ab März kommenden Jahres jeweils 15 zusätzliche Plätze für die Betreuung von Krippenkindern sowie von Kindern ab dem dritten Lebensjahr zur Verfügung stehen.

Mittlerweile geht Sozialdezernent Christoph Manjura (SPD) allerdings davon aus, dass die Eröffnung der Kindertageseinrichtung in unmittelbarer Nachbarschaft der Alfred-Delp-Schule eher zum 1. August 2023 realistisch erscheint. Entsprechend groß ist auch der Unmut unter den Mitgliedern des Ortsbeirats: Die Anfang des Jahres angekündigte Übertragung der bisherigen Planungsleistung an die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden (SEG) ist noch immer nicht erfolgt. „Das ist uns am 9. Februar als Ei des Kolumbus vorgestellt worden. Weil die SEG den besseren Draht zur Verwaltung habe“, so der Frauensteiner Ortsvorsteher Harald Weber von der SPD.

Ursprünglich war vorgesehen, dem Bistum Limburg ein städtisches Grundstück von etwa 1.000 Quadratmetern Fläche in Erbpacht zu überlassen, damit darauf in Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinde Sankt Peter und Paul der Ersatzneubau für die katholische Kita entstehen kann. Diese ist mit derzeit 40 Elementarplätzen die einzige Kinderbetreuungseinrichtung in Frauenstein. Die katholische Kirche soll auch nach der geplanten Erweiterung weiterhin Trägerin der Einrichtung sein. Die Fläche des Baugrunds wurde noch einmal erweitert, dann haben sich allerdings Probleme ergeben, etwa was den Zuschnitt oder die Erschließung des Grundstücks angeht. „Seit Februar ist man nach meinem Eindruck in der Sache keinen Schritt vorangekommen“, bedauert der stellvertretende Ortsvorsteher Bernd Wagner (CDU). Die Verzögerung ist vor allem für die Eltern ärgerlich, die auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder angewiesen sind. In Frauenstein besteht ein rechnerischer Bedarf von 26 Plätzen für unter Dreijährige sowie von zusätzlich 28 Plätzen für Kinder ab dem vollendeten dritten Lebensjahr.

„Wir peilen jetzt einen Baubeginn irgendwo im Mai, Juni 2022 an“, so Christoph Manjura. Grund für die Verzögerung seien die komplexen stadtinternen Abstimmungsprozesse gewesen. Unter anderem seien die Stadtplanung, die Bauaufsicht, das Tiefbauamt, das Schulamt und Eswe Versorgung daran beteiligt gewesen. Momentan laufe die Abstimmung zur Übertragung des Grundstücksanteils, das sich derzeit noch im Eigentum der Gemeinde befindet. „Gleichzeitig stehen wir in engem Austausch zwischen dem Bistum und der SEG, um die bisherige Planungsleistung fortzuführen und an die SEG zu übertragen“, erläutert der Sozialdezernent. Danach stehe die vorgeschriebene Plausibilitätsprüfung durch das städtische Revisionsamt an, durch die die Kostenrisiken für die Stadt möglichst gering gehalten werden sollen. „Im Anschluss daran wird die Maßnahme den städtischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt. Hier rechnen wir mit einer Beschlussfassung zu Beginn des nächsten Jahres“, so Christoph Manjura. (eva)

Mehr Gerechtigkeit

Jutta Almendinger liest im Schelmengraben

Die Corona-Pandemie und ihre sozialen, gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen haben Geschlechterungerechtigkeiten wie unter einem Brennglas hervortreten lassen. Frauen und insbesondere Mütter sind in der Pandemie unter die Räder gekommen. Die Folgen sind verheerend. Schon im Mai 2020 prognostizierte Jutta Allmendinger in der ARD-Sendung „Anne Will“, dass „Frauen eine entsetzliche Retraditionalisierung erfahren werden“.

Die renommierte Soziologin kommt am Donnerstag, 11. November, nach Wiesbaden und stellt ihr Buch mit dem Titel „Es geht nur gemeinsam!“ bei einer Lesung um 19 Uhr im Stadtteilzentrum Schelmengraben (KarlMarx-Straße 1) vor. Es schließt sich ein Gespräch mit Kim Engels vom Frauenmuseum Wiesbaden an, in dem ein informativer Einblick in aktuelle Geschlechterverhältnisse, Problematiken und Verbesserungsansätze gegeben werden. In dem Buch wird gezeigt, welche Defizite in Sachen Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland bestehen, welche Maßnahmen bereits zu Erfolgen geführt haben und wie eine wirkliche Gleichberechtigung von Frauen gelingen kann. Das Buch ist „ein zorniger, kluger, erfahrungswidriger Appell an Politik, Gesellschaft und uns alle“, so der Ullstein-Verlag, in dem das Buch erschienen ist. Zu der Veranstaltung muss ein Impfnachweis oder ein aktueller negativer Testnachweis mitgebracht werden.

Jutta Allmendinger ist eine der führenden deutschen Soziologinnen und Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). (eva)

Für Kinder in Not

Schuhkartons gehen in Dotzheim auf die Reise

Allmählich wird es Zeit: Noch bis zum 15. November können Schuhkartons bunt beklebt, mit kleinen Geschenken gefüllt und zu einer der vielen Annahmestellen in Wiesbaden gebracht werden: Die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ für Kinder in Not bringt auch in diesem Jahr wieder Weihnachtsgeschenke zu Kindern in den ärmsten Regionen der Welt. Die Wiesbadener Zentrale befindet sich in der Dotzheimer Christuskirchengemeinde. Dort hin werden alle Kartons gebracht, die in den verschiedenen Abgabestellen im gesamten Stadtgebiet gesammelt werden. Ein engagiertes Team sichtet die Schuhkartons, verklebt sie sicher und bereitet sie für den Weitertransport nach Berlin vor. Von dort gehen die Kartons aus Deutschland vor allem nach Osteuropa. Wer einem Kind eine Freude zum Fest machen will, beklebt einen Schuhkarton mit Weihnachtspapier und füllt ihn mit Schulsachen, Spielzeug und Hygieneartikeln.

Die gepackten Kartons können vom 8. bis 15. November in einer der folgenden Annahmestellen abgegeben werden: Alpha Buchhandlung (Lesen und Leben), Schwalbacher Straße 6 / Antiquariat und Buchhandlung von Goetz, Rheinstraße 101 / Medicum Apotheke, Langenbeckplatz 2 / Modefachgeschäft Silvia Schulds Mode-Ecke, KarlLehr-Straße 29, Wiesbaden-Schierstein / Optik-Haus, Berliner Straße 266, Wiesbaden-Erbenheim / Rosen-Apotheke, Straße der Republik 17-19, Wiesbaden-Biebrich / Sparkassenversicherung Gisela Seifarth, Albrecht-Dürer-Straße 5. (eva) 
    

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