Hauseigentümer sollten regelmäßig nach dem Zustand des Gebäudeabschlusses schauen

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Kontrolle des Hausdaches

SICHERHEIT: Auch Solaranlagen sollten geprüft werden Foto: Otmar Smit - Adobe Stock

► Stürme in Orkanstärke werden häufiger. Ebenso schwere Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen. Auch Winterwetter setzt besonders Dächern zu. Während die Dachziegel bei Neubauten durch entsprechende Dachklammern gesichert werden, müssen Eigentümer von Bestandsbauten vor allem nach Stürmen immer öfter mit Schäden rechnen.

„Erster Schritt der Dachkontrolle ist immer die Inaugenscheinnahme durch die Eigentümer“.

MARC ELLINGER

„Hauseigentümer, wie übrigens auch Mitglieder von Eigentümergemeinschaften, sollten deshalb mindestens einmal im Jahr ihr Dach überprüfen lassen und zusätzlich nach jedem Sturm, Hagel oder schweren Gewitter“, empfiehlt Dipl.-Ing. (FH) Marc Ellinger, Sachverständiger im Verband Privater Bauherren (VPB).

Fotos und Kontrolle

„Erster Schritt der Dachkontrolle ist immer die Inaugenscheinnahme durch die Eigentümer“, erläutert Marc Ellinger. Verschobene Ziegel und zerbrochene Dachsteine fallen auch Laien auf. Bei steilen Dächern hilft oft ein hochauflösendes Foto, um Gewissheit über den Zustand zu bekommen. Idealerweise werden solche Fotos vom Nachbarhaus aus gemacht oder mit einer Drohne aufgenommen. „Im Vergleich mit den Aufnahmen aus den Vorjahren werden dabei Veränderungen der Dachdeckung gut sichtbar, was auch für die langfristige Sanierungsplanung hilfreich ist.“

Finden sich Hinweise auf Schäden, sollten Profis das Dach inspizieren. „Das gilt vor allem für Steildächer“, sagt Bauherrenberater Ellinger. „Ideal für die jährliche Routinekontrolle sind trockene Tage im Herbst oder besser im Frühjahr, weil dann auch eventuelle Schäden durch die Schneelasten im Winter gleich entdeckt werden.“ Gecheckt werden dabei neben den Ziegeln die Verkleidungen von Gauben und Giebeln. Lockere Teile müssen befestigt werden. Kontrolliert werden sollten auch der Zustand und Sitz von Zinkeindeckungen an Kaminen, Gauben, Dachflächenfenstern und Graten. Schäden zeigen sich hier meist durch feuchte Stellen im Innern. Gerade in Regionen, in denen es noch regelmäßig und stark schneit, müssen Schneefanggitter sicher sitzen. Regenrinnen müssen frei sein, damit das Wasser vom Dach abfließen kann. Auch beim Flachdach, vor allem bei Garagen, müssen alle Abflüsse stets sauber sein. Wer eine Blitzschutzanlage besitzt, sollte sie regelmäßig warten lassen. Auch Solaranlagen sollten nach schweren Stürmen geprüft werden. Reichen Sichtkontrolle von unten und hochauflösende Fotos dazu nicht, müssen die Experten aufs Dach.

Dach der Region anpassen

„Wer neu baut, muss sein Haus entsprechend den Schneelastzonen in seiner Region planen“, sagt Marc Ellinger. Auch auf die jeweiligen Windstärken vor Ort werden Neubaudächer ausgelegt. Die Dachziegel müssen mit mehr oder weniger Klammern gesichert werden. „Zwar sind Dachziegel langlebige Produkte, die durchaus ein halbes Jahrhundert und länger halten können. Wer ein älteres Haus bewohnt, sollte sich aber überlegen, ob sich die Nachrüstung seiner Ziegel mit Dachklammern oder sogar eine neue Dachdeckung lohnen könnten – Hauseigentümer haben Verkehrssicherungspflichten!“ Das gilt auch für Eigentümergemeinschaften. Sie sollten ihren Verwalter dazu anhalten, das Hausdach regelmäßig checken zu lassen und sich vor Sanierungsmaßnahmen unabhängige Beratung holen. red

  

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