Immobilienkauf: Welche Faktoren entscheidend sind

ANZEIGE

Reicht das Budget?

FINANZIERUNG: Wie viel Haus kann ich mir leisten? Das Budget ist für den Immobilienkauf entscheidend. Foto: Zerbor - stock.adobe

Ein eigenes Heim ist ein Traum, den sich viele Menschen erfüllen wollen. Wer so ein Projekt angeht, muss seine finanzielle Situation realistisch einschätzen – und möglichst schon etwas gespart haben. „Zu welchen Preisen die Immobilien angeboten werden, ist regional sehr verschieden“, sagt Dirk Eilinghoff vom Verbraucherportal Finanztip. „Interessenten sollten zuerst ausrechnen, wie viel Geld sie für die monatlichen Ratenzahlungen aufbringen können. Sind sie zum Beispiel Mieter, können sie sich an ihrer monatlichen Wohnungsmiete orientieren.“

Allerdings sollten sie dabei nicht die Warmmiete inklusive Betriebskosten, sondern die Kaltmiete zugrunde legen. Denn auch in einem Eigenheim fallen Betriebskosten an. „Die können sogar noch höher ausfallen als in der alten Mietwohnung, wenn die Wohnfläche größer ist.“ Dann gilt es, zu prüfen, ob und wie viel Eigenkapital vorhanden ist. Dabei zählt alles Ersparte.

Das Eigenkapital sollte mindestens die Kaufnebenkosten decken, also Maklerkosten, Grunderwerbsteuer und Notargebühren. „Das sind zwischen 5 und 15 Prozent der Gesamtkosten." Um Eigenkapital anzusparen, braucht es Zeit. ,,Man kann nicht früh genug anfangen, für das eigene Haus zu sparen", meint Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren. ,,Grundsätzlich empfehlen wir, die Finanzierung bis zum Rentenalter abzuschließen", sagt Eilinghoff. ,,Das bedeutet meist kürzere Laufzeiten und eine höhere monatliche Belastung."

"Grundsätzlich empfehlen wir, die Finanzierung bis zum Rentenalter abzuschließen."

DIRK EILINGHOFF, VERBRAUCHERPORTAL FINANZTIP

„Viele Banken raten, dass die Kreditrate nicht mehr ausmachen sollte als 40 Prozent des Nettoeinkommens. Die übrigen 60 Prozent seien notwendig für die Lebenshaltung, kleinere Reparaturen und Neuanschaffungen“, sagt Anke Behn von der Verbraucherzentrale Bremen. Diese Zahl sei aber nur ein Durchschnittswert.

In der derzeitigen Phase mit noch vergleichsweise niedrigen Zinsen ist es klug, diese nicht nur schnell zurückzuzahlen, sondern gleichzeitig möglichst viel vom Darlehen zu tilgen. „Die anfangs ausgehandelten Konditionen gelten ja nicht über die gesamte Laufzeit des Kredits“, so Reinhold-Postina. Sie empfiehlt, bei der Planung der Finanzierung auch künftige Einkünfte wie Erbschaften, ausgezahlte Lebensversicherungen oder Schenkungen zu berücksichtigen. „Wenn man weiß, dass solche Einnahmen anstehen, kann man mit der Bank Sondertilgungen vereinbaren.“

Besonders ins Gewicht fielen die Baunebenkosten, die nicht selten bis zu 20 Prozent des Gesamtbetrages ausmachen, sagt Philip Pürthner von der Arbeitsgemeinschaft für Bauund Immobilienrecht (ARGE Baurecht) im Deutschen Anwaltverein. Dazu gehören etwa der Eintrag in das Grundbuch, Vermessungsarbeiten, Erschließungskosten des Grundstücks oder Bodengutachten. Alles Kosten, die neben dem eigentlichen Kaufpreis entstehen können. Hier drohe schnell eine Finanzierungslücke – mit teurer Nachfinanzierung oder sogar einem Baustopp, warnt der Rechtsanwalt. dpa

Lesen Sie jetzt
Blühende Vielfalt mit stehenden oder kletternden Pflanzen
Wohlfühloasen für draußen
So zapfen Mieter mit Solaranlagen die Sonne an
Strom vom Balkon
Tipps für die barrierefreie und optisch hochwertige Badezimmereinrichtung
Bad mit Zukunft