Persönlicher Erfahrungsbericht eines Freiwilligen Sozialen Jahres in der Kindertagesstätte Niederseelbach

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„Es ist toll, die Entwicklungen der Kinder zu beobachten!“

Die FSJlerin hat sich in der Kita und mit dem Team so wohl gefühlt, dass sie nach ihrer Ausbildunggerne zurückkehren möchte. Foto: Svea Reuter

Svea Reuter absolviert gerade ihr Freiwilliges Soziales Jahr in der Kita Niederseelbach und erzählt von ihren Erfahrungen.Warum hast du dich für ein FSJ entschieden?„Ich bin in Limburg zur Schule gegangen, dort hätte ich eigentlich ein reguläres Abitur gemacht. Für meinen ursprünglichen Berufswunsch, Polizistin zu werden, hat die Fachhochschulreife allerdings ausgereicht. Da das FSJ als Fachabitur anerkannt wird und man sich damit zusätzlich die Prüfungen spart, habe ich im September 2021 hier in der Kita Niedernhausen angefangen.“Wie war dein Start, hast du dich schnell eingefunden oder musstest du dich erst einmal in das Arbeitsleben einfinden?„Bis auf ein zweiwöchiges Praktikum in einem Kindergarten hatte ich keinerlei Vorerfahrung und war an meinem ersten Tag schon aufgeregt. Immerhin kommt man als Neuling in ein schon bestehendes Team rein und ich wusste nicht, wie der interne Ablauf ist. Ich habe mir viele Gedanken darum gemacht, wie ich als FSJlerin wohl integriert werde, welche Arbeiten mir zugeteilt werden, da ich ja keine Erfahrung oder spezifische Ausbildung habe – diese Gedanken habe ich mir vollkommen umsonst gemacht. In der Kita Niedernhausen hat man keinen ‚FSJler Status‘, sondern wird von Anfang an wie ein vollwertiges Teammitglied behandelt. Klar gibt es Dinge, die nur die ausgebildeten Erzieher:innen machen dürfen (Wickeln und Hygienetätigkeiten), aber ansonsten durfte ich überall zuschauen, mitmachen und auch eigene Ideen und Vorschläge einbringen. Ich darf auch eigene Entscheidungen treffen und mittlerweile agiere ich sehr selbstständig mit den Kindern. Wenn es mal Kritik gab, wurde mir diese direkt mit Verbesserungsvorschlag mitgegeben, ich habe dann Fachliteratur zu dem Thema bekommen, um auch die Hintergründe zu verstehen. Das fand ich super.“

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Fotos: Anterovium und Elena Milevska - AdobeStock
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Warum genau hier in der KiTa Niedernhausen?

„Ich hatte bereits beim Beratungsgespräch ein gutes Gefühl. Das Team passt gut zusammen und der Umgang mit den Kindern ist toll. Hier werden Krippe und Kita zusammen geführt, sodass ich in beiden Bereichen Erfahrungen sammeln konnte. Besonders gut gefällt mir das offene Konzept. Das bedeutet, die Kinder sind nicht in Gruppen unterteilt, sondern können sich frei in der gesamten Kita bewegen. Die Erzieherinnen befinden sich in den Räumen und betreuen die Kinder dort bei den verschiedenen Angeboten. Sie können also selbst entscheiden, ob sie basteln, Sport machen, bauen oder etwas anderes machen möchten – werden dabei aber individuell unterstützt. Damit wird die Selbstständigkeit der Kinder sehr gefördert. Dieses Konzept hat mir sehr zugesagt und ich habe schnell gemerkt, dass es die richtige Entscheidung war, hier anzufangen.

Ich bin insgesamt total gut angenommen worden und fühle mich hier sehr sicher und wohl. Das war der ausschlaggebende Faktor, aus dem ich meinen ursprünglichen Berufswunsch angepasst habe: Ich habe mich nun entschieden, eine Duale Ausbildung zur Erzieherin in Limburg zu machen. Im Februar endet mein FSJ hier, das ich nochmal um ein halbes Jahr verlängert habe – ich hoffe aber, dass ich nach meiner Ausbildung wieder hierher zurückkehren kann!

Wie sieht ein typischer normaler Arbeitstag aus? Was sind deine Aufgaben?

Ich fange hier immer um 8 Uhr morgens an und bleibe bis 16 Uhr. Zuerst bereite ich für die Kinder das Frühstück vor, bis 9.30 oder 10 Uhr wird zusammen gefrühstückt und danach aufgeräumt. Anschließend gestaltet sich die Zeit sehr unterschiedlich: Je nach Lust und Laune der Kinder wird zusammen gebastelt, zum Beispiel Laternen für St. Martin oder Weihnachten, bei gutem Wetter geht es oft raus in den Garten oder es wird auch mal zusammen spazieren gegangen. Es gibt aber auch Tage, da wollen die meisten Kinder lieber selbstständig etwas machen und das dürfen sie dann auch. Ab und zu helfe ich auch in der Krippe aus; dort durfte ich auch von Anfang an zuschauen um Erfahrungen zu sammeln und unterstützen zu können, wenn eine Pflegekraft ausfällt. Der Wechsel gefällt mir gut, man hat so verschiedene Gespräche und Eindrücke über die Zeit hinweg.“


„Ich hoffe, dass ich nach meiner Ausbildung wieder hierher zurückkehren kann!“


Svea Reuter

Was war deine prägendste Erfahrung bisher?

„Am Anfang meiner Zeit hier gab es eine Gruppe von Kindern, die noch sehr schüchtern und verschlossen mir gegenüber waren. Sie haben einige Zeit gebraucht, um mir zu vertrauen und sich zu öffnen. Aber dann kam irgendwann der Zeitpunkt, an dem sie mich integriert haben und immer offener wurden. Das hat mich total gefreut, weil ich gemerkt habe dass ich angenommen werde. Das war ein für mich besonders schöner Moment! Insgesamt ist es einfach toll, die Entwicklungen der Kinder zu beobachten, zu sehen wie die Kinder älter werden, wie die Freundschaften sich verändern und die Kinder immer neue Fähigkeiten erlernen. Ich freue mich jeden Morgen hier reinzukommen und all das zu sehen!“ (sw)

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