Großes Interesse an Bürgerbeteiligung trotz geteilter Meinungen zum Bau des Solarparks Rabenwald

ANZEIGE

Finanzielle Beteiligung an Solaranlage

Beispielbild eines Solarparks bei Polditz in Mittelsachsen. Achrivfoto: Jan Woitas/ZB/dpa

Nach vier Jahren Planung wird die Fotovoltaik-Freiflächenanlage auf der Gemeindewiese zwischen den Bahnlinien hinter Niedernhausens Friedhof Realität. Der Bau des Solarparks Rabenwald in Niedernhausen hat Mitte Oktober begonnen. Läuft alles ohne Verzögerung ab, wird die Anlage zum Jahresbeginn 2023 in Betrieb gehen. Der Solarpark ist in das Klimaschutzkonzept eingebunden, wird eine Leistung von 766 Kilowattpeak (kWp) und damit jährlich rund 800.000 Kilowattstunden Strom erzeugen, womit man zwischen 200 und 300 Haushalte versorgen kann. Damit wird der Solarpark die größte Solarstromanlage in Niedernhausen sein.

Die Bürgergenossenschaft Pro Regionale Energie (Pre) ermöglicht eine finanzielle Beteiligung am Solarpark für Bürger:innen mittels Genossenschaftsanteilen. Dieses Modell der Bürgerbeteiligung wurde vom Gemeindevorstand Niedernhausen befürwortet. Pro Bürger:in können maximal 20 Anteile gezeichnet werden. Ausschließlich Bürger der Gemeinde sind zeichnungsberechtigt. Nachdem innerhalb kürzester Zeit bereits 115 Niedernhausener:innen Interesse bekundeten, wurde der Zeichnungsbetrag sogar erhöht – ein Erfolg, der zeigt, dass sich viele Bewohner:innen Niedernhausens gerne an Projekten für Erneuerbare Energien beteiligen. Auch auf Naturschutz soll geachtet werden: Der Zaun, der den Solarpark umgibt, ist für Kleintiere durchgängig und die Wiese unter den Modultischen, die auf hohen Pfosten stehen, können zum Weiden genutzt werden. Es wird mit einer Bauzeit von acht bis zwölf Wochen für die Anlage gerechnet, die in sonnenreichen Jahren wie 2022 über eine Million kWh und nach 25 Jahren noch 80 Prozent erzeugen kann.

Die Infoveranstaltung im Oktober im Dorfgemeinschaftshaus Oberseelbach fand mit mehr als 100 Interessierten großen Anklang. Bauamtsleiter Marco Grein, E2-Geschäftsführer Robert Klemmer und Manfred Vogel vom Genossenschaftsvorstand informierten umfangreich über das Projekt. Besonders viel Nachfrage gab es zur indirekten Bürgerbeteiligung und der 2009 gegründeten Genossenschaft mit 530 Mitgliedern. Pro Anteil schütte die stetig wachsende Genossenschaft, die bisher rund zehn Millionen in erneuerbare Energien investierte, seit Jahren stabil drei Prozent Dividende aus. Die sicherte Vogel auch für die Zukunft zu. Durch die Genossenschaft sei eine Insolvenz so gut wie ausgeschlossen und das Risiko, sein Geld zu verlieren, gering. Alle Infos gibt es unter www.pro-regionale-energie.de. (red)

Lesen Sie jetzt
Grußwort des Niedernhausener Bürgermeisters Joachim Reimann
„Gemeinsam sind wir auf einem guten Weg!“
Geflüchtete sollen durch verschiedene Angebote eingebunden werden
Integration hat viele Gesichter
Apfelundwein-Oberjosbach verwendet ausschließlich Äpfel lokaler Streuobstwiesen
Ausgezeichnete Apfelweine