Leisure Sickness heißt das Phänomen

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Endlich Urlaub - und gleich mal krank

Es kommt häufiger vor, dass Menschen im Urlaub oder am Wochenende krank werden. Betroffen sind vor allem beruflich stark belastete Menschen. Foto: silviarita / Pixabay

Wochenlang hat man geschuftet und sich auf den Urlaub gefreut. Doch gleich am ersten freien Tag passiert es: Ein Fieberschub, die Nase läuft, der Kopf dröhnt. ,,Es kommt häufiger vor, dass Menschen im Urlaub oder am Wochenende krank werden. Betroffen sind vor allem beruflich stark belastete Menschen", sagt Diplom-Psychologe Dr. Dieter Bonitz.

Leisure Sickness heißt das Phänomen und wird ins Deutsche mit Freizeitkrankheit übersetzt. Dabei ist es nicht die freie Zeit, die krank macht, sondern der Stress vor der Ruhephase. Die Erfahrung, ausgerechnet an den freien Tagen krank zu werden, machten immerhin bereits 22 Prozent der deutschen Beschäftigten.

Das hat eine Untersuchung der Internationalen Hochschule Bad Honnef Bonn (IUBH) ermittelt. An der repräsentativen OnlineUmfrage nahmen rund 2000 Menschen teil.

Viele kennen das Problem, im Urlaub zu erkranken

Die Umfrage ergab noch ein weiteres Ergebnis: Das Phänomen, in der Freizeit zu erkranken, trifft nicht nur vielbeschäftigte Manager mit einer 60 Stunden-Woche, sondern auch andere Beschäftigte. Die Bandbreite der Symptome reicht von grippalen Infekten mit Halsschmerzen und Fieber über starke Müdigkeit bis zu Kopfschmerzen und Übelkeit. Sogar schwere Erkrankungen wie beispielsweise Herzinfarkte können vorkommen. ,,Viele merken erst in den Erholungsphasen, wie sehr sie sich körperlich und geistig angestrengt haben", sagt Bonitz. Sie sind oft ehrgeizig und pflichtbewusst, bekommen die Arbeit nicht aus dem Kopf und sind ständig erreichbar. Die Betroffenen schlafen zudem schlechter als ihre Arbeitskollegen und sind eher bereit, unbezahlte Überstunden zu machen. Warum wird man aber überhaupt krank, wenn der Körper eigentlich auf Erholung schalten sollte? ,,Bei Stress arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren", erklärt Psychologe Bonitz. ,,Fällt der Stress weg, fährt der Körper die Produktion der Abwehrzellen herunter, sodass Krankheitserreger leichteres Spiel haben. Das vegetative Nervensystem spielt dabei eine große Rolle. Es steuert viele lebenswichtige Körperfunktionen, wie die Atmung und Verdauung sowie den Stoffwechsel.

In Zeiten hoher Anforderungen steht das vegetative Nervensystem ständig unter Spannung. Ein Teil dieses Systems, der Sympathikus, treibt den Organismus zu körperlichen und geistigen Höchstleistungen an. Er sorgt dafür, dass das Herz schneller schlägt und der Blutdruck steigt. Sein Gegenspieler, der Parasympathikus, ist für Erholung und Entspannung zuständig. Ist ihr Zusammenspiel aufgrund der dauernden Anspannung gestört, fühlt sich der Betroffene auch im eigentlichen Ruhezustand stets gehetzt und unter Druck. Warnzeichen wie Herzrasen, Kurzatmigkeit oder übermäßiges Schwitzen sollte man ernst nehmen. (ams)


NCL-Kinderdemenz

ÄZQ veröffentlicht Kurzinfos für Betroffene

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat eine neu überarbeitete Kurzinformation zum Thema Neuronale Ceroid-Lipofuszinose (kurz: NCL) veröffentlicht.

Die neu erschienene Kurzinformation informiert über Krankheitszeichen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Gruppe erblicher Speicherkrankheiten. Betroffene Familien finden hier wichtige Fakten und praktische Tipps zum besseren Umgang mit der Krankheit.

Bei einer Neuronalen Ceroid-Lipofuszinose speichern die Nervenzellen schädliche Stoffe. Es gibt verschiedene NCL-Formen. Umgangssprachlich NCL-Kinderdemenz sind sie als bekannt. NCL sind sehr selten - etwa eines von 30000 Kindern ist betroffen. Zunächst entwickeln sich die Kinder meist normal. Dann erblinden sie oft und bekommen epileptische Anfälle. Allen Formen ist gemeinsam, dass die Betroffenen nach und nach ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten verlieren. Die Kurzinformation kann unter www.patienten-information.de eingesehen werden. Dazu einfach im Suchfeld auf der Seite ,,NCL¹ eingeben. (red)

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