Wambach – traditionsreicher Ort im Walluftal

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Am Fuß der Hohen Wurzel

Das Wambacher Mühlenmuseum zeigt zahlreiche Exponate aus früheren Jahrhunder- ten. Fotos: Tilman Kaulich

Früher wurde hier Mehl gemahlen und Öl produziert, heutzutage können es sich die Besucher der Wambacher Mühle im Landgasthaus und Hotel gutgehen lassen. Im Jahr 1756 wurde die Wambacher Mühle an der Bäderstraße zwischen Wambach und Schlangenbad erstmals erwähnt.Nachdem sie im Jahr 1888 abbrannte, wurde sie im Folgejahr neu errichtet – in der heute noch erhaltenen Substanz –, der Mühlbetrieb wurde kurz darauf allerdings eingestellt. Stattdessen wurde mit dem Schankrecht 1897 der Grundstein für den heutigen Landgasthof gelegt. An die frühere Arbeit wird allerdings bis heute im Mühlenmuseum erinnert, das ganzjährig für Besucher geöffnet ist und die Werkzeuge und Arbeitsstätten der alten Handwerkskunst präsentiert. Und auch das alte Mühlrad dreht sich noch und produziert heute Strom. Unweit entfernt wurden erst kürzlich die Überreste einer weiteren Mühle – der Kuckuckslei-Mühle – entdeckt.    

Die Gemeinde Wambach selbst, die sich am 31. Dezember 1971 freiwillig Schlangenbad anschloss, ist bereits rund 820 Jahre alt. Nördlich des Hauptortes liegt sie auf einer Höhe von etwa 350 Metern in dem Teil des Walluftals, das den Taunushauptkamm durchschneidet. Zu Beginn nannte sich der Ort noch „Wagenbach“, zurückgeführt auf den mutmaßlichen Gründer des Ortes mit Namen „Wago“. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Wagenbach in einem Lebensverzeichnis des Grafen von Bolanden, der damals die Grundherrschaft über das Wambacher Gebiet hatte.


Die heutige rund 1000-Einwohner-starke Gemeinde mit dem Freizeitpark Taunus Wunderland oberhalb an der Landstraße zur Hohen Wurzel, war bis zum 17. Jahrhundert noch ein reines Bauerndorf, dessen Weidegerechtigkeiten bis nach WiesbadenDotzheim und ins Aartal reichten. Die Bewohner waren verschiedenen Adelsfamilien hörig und fronpflichtig. Erst mit Entwicklung des Kurortes Schlangenbad kamen weitere Erwerbsmöglichkeiten hinzu und die Einwohnerzahl stieg. Zählte man 1830 erst 75 Familien mit insgesamt 294 Personen, waren es Anfang der 1990er um die 1000 Einwohner.

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Der erst jüngst angelegte Platz im Wald erinnert an die Kuckuckslei-Mühle, deren Überreste letztes Jahr freigelegt wurden.
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Das ehemalige Rathaus mit der Freiwilligen Feuerwehr (heute mit größerer Wache am Ortsausgang).

Für Kultur und ein lebhaftes gesellschaftliches Leben sorgen in Wambach unter anderem der Gesangsverein Condordia Wambach, den es bereits seit 1890 gibt, sowie die Sportgemeinde Wambach. Die 1976 gegründete Kerbegesellschaft richtet seit ihrer Gründung vor über vier Jahrzehnten jeweils am dritten Wochenende im Oktober die Wambacher Kerb aus. (huh)

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