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„Etwas Ehrgeiz muss schon sein!“

Jungmeister Tobias Kroener im Einerkajak. Foto: Patrick Kroener

(fms) Herr Kroener, wie hat das alles angefangen? Schon als Fünfjähriger habe ich mein Interesse am Wassersport entdeckt, speziell das Paddeln hatte es mir angetan. Nach der Freischwimmerprüfung durfte ich endlich ins Kanu einsteigen. Warum haben Sie sich 2014 mit Abitur für die Ausbildung im SHK-Handwerk entschieden?Über den elterlichen Betrieb hatte ich schon früh Kontakt zur Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche. Das hat mich schon als Kind fasziniert. Während der Schulferien habe ich seit dem 14. Lebensjahr in diesem Bereich gejobbt. Einen klassischen Bürojob möchte ich nicht ausüben, das wäre mir zu theoretisch. Im Handwerk weiß man abends sofort, was man tagsüber erschaffen hat.Wie und wo haben Sie Ihre Ausbildung absolviert?Im Familienbetrieb. Die Ausbildung konnte ich wegen des Abiturs und meiner guten Leistungen um ein Jahr verkürzen – das kam auch meinen wassersportlichen Ambitionen zugute. Meine Gesellenprüfung zum Anlagenmechaniker im SHK-Handwerk habe ich 2018 als innungsbester Prüfling abgeschlossen, war Jahresbester der HWK und auch bester Geselle der Kreishandwerkerschaft Wiesbaden.    

„Etwas Ehrgeiz muss schon sein!“

Tobias Kroener ist Deutscher Meister im Kanu-Wildwasserrennsport und jahrgangsbester Jungmeister im SHK-Handwerk

Sie wurden auch ISH-Champion?

Als ich im Dezember 2018 bereits die Meisterschule besuchte, fragte der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) an, ob ich als Jahrgangsbester aus Wiesbaden das Land Hessen auf der Internationale Fachmesse Sanitär-Heizung-Klima (ISH) Messe in Frankfurt vertreten wolle. Den Wettstreit mit fünf weiteren jungen Gesellen habe ich dann gewonnen.

Jetzt haben Sie als Jungmeister im SHK-Handwerk erneut als Jahresbester der HWK Wiesbaden abgeschnitten. Bei den Deutschen Wildwasser-Meisterschaften in Lienz/Osttirol erreichten Sie als erster Hesse überhaupt die Deutsche Meisterschaft im Einer-Kajak über 4,5 Kilometer Classic Distanz. Wollen Sie immer der Beste sein?

Schön wäre es ja (lacht), ganz weit vorn ist gut, der erste Platz ist besser. Etwas Ehrgeiz muss schon sein, beruflich und sportlich gleichermaßen.

Sie haben weitere sehr gute internationale Platzierungen erreicht?

In Slowenien konnte ich mich erstmalig für die Europameisterschaft qualifizieren, bei der U23-WM in Bosnien konnte ich im Einerkajak den dritten Platz erreichen, in der Mannschaft wurden meine Teamkollegen und ich ebenfalls in der Classic-Distanz Zweite, im Kanadier-Zweier erreichten mein Cousin und ich den dritten Platz . Gerade war ich zum zweiten Mal in China, beim Weltcuprennen erzielte ich den fünften Platz beim Classic-Massenstart, im Sprint wurde ich Elfter. Da ist noch Luft nach oben. Dafür muss ich aber fast täglich trainieren.

Welche weiteren Pläne haben Sie?

Zwischen meinen Trainings- und Wettbewerbsterminen werde ich als Dozent für die HWK arbeiten. Beruflich werde ich in absehbarer Zeit wieder voll einsteigen und später den Familienbetrieb in der dann bereits dritten Generation übernehmen.
    

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