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Die Faszination für ein Naturprodukt

Weinküfermeister Simon Hammelbacher zieht eine Rotweinprobe. Foto: Elmar Ferger

(fms) Nicht jeder Schulabgänger weiß sofort, welche Laufbahn oder welchen Beruf er ergreifen möchte. Simon Hammelbacher ist da keine Ausnahme. Der gebürtige Rheingauer ist in unmittelbarer Nachbarschaft zu Weinbergen, Winzern und Weingütern aufgewachsen. Doch nach dem Schulbesuch hatte er sich noch nicht konkret für Weiteres entschieden. Dafür aber engagierte er sich ehrenamtlich und absolvierte im St. Vincenzstift Aulhausen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). „Eine absolute Bereicherung“, beschreibt er seinen ehrenamtlichen Job heute. Zufällig erfuhr er vom Tag der offenen Tür der Hochschule Geisenheim University und besuchte dabei das Institut für Oenologie. Er nahm an Führungen teil und erhielt viele Informationen. Der Weg zum WeinAus der anfänglichen Neugier wuchs gespanntes Interesse und daraus der Wunsch nach mehr. „Der Werdegang eines Weines von der Traube bis zur gefüllten Flasche faszinierte mich sofort. Man hat ein Naturprodukt im Fass, in der Flasche und im Glas, auf das man stolz sein kann“, erläutert er. Er nahm Urlaub vom FSJ für ein Praktikum bei der Sektkellerei Rotkäppchen-Mumm. Danach war sich Simon Hammelbacher sicher: Weinküfer ist mein Traumberuf. Er wunderte sich ein bisschen, dass er nicht schon früher darauf gestoßen war, schließlich besaß sein Uropa seinerzeit ein eigenes kleines Weingut (Böhner) in Eibingen. Vielleicht lag ihm der Beruf doch schon in den Genen?Simon Hammelbacher bewarb sich beiderseits des Rheins in mehreren Weingütern um eine Ausbildung zum Weintechnologen, erhielt mehrfache Zusagen und entschied sich nach Abschluss seines FSJ wegen der aus seiner Sicht bestmöglichen Ausbildung für das Weingut der Hochschule Geisenheim University. Aufgrund des Fachabiturs und seiner guten Leistungen in der Berufsschule konnte er die Lehre auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Nach der erfolgreichen Prüfung zum Weintechnologen wurde er im Weingut der Hochschule Geisenheim University übernommen . Fasziniert von dem Beruf und den komplexen Abläufen der Kellertechnik plante Simon Hammelbacher als nächsten Schritt die Meisterprüfung – und konnte durch Vermittlung seines Kellermeisters Arne Latter an einem Meisterkurs teilnehmen. „Den kellerwirtschaftlichen Teil habe ich neben meinem Job im Weingut per Abendschule im Rheingau absolviert“, erläutert Simon Hammelbacher. Bereits im Mai 2019 erhielt er sein Meisterprüfungszeugnis - der Meisterbrief wird ihm während der Meisterfeier der HWK Wiesbaden am 1. Februar 2020 überreicht.Simon Hammelbacher arbeitet zurzeit weiterhin als angestellter Weinküfermeister im Weingut der Hochschule Geisenheim University. Er kann sich vorstellen, irgendwann hier als Kellermeister zu arbeiten: „Während meiner Ausbildung und dem folgenden Meisterkurs habe ich sehr viel über Oenologie, vor allem über den Weinausbau und die hierfür nötigen Prozesse gelernt. Die Herstellung von hochwertigen Weinen und Sekten ist anspruchsvoll“, betont er. Simon Hammelbacher hat seinen Traumberuf in einem heute seltenen Handwerk gefunden: als Weinküfermeister.  

Die Faszination für ein Naturprodukt

Weinküfermeister Simon Hammelbacher hat einen seltenen Traumberuf gefunden

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