Spätberufen zum Meistertitel
Thorsten Meusel ist Jahrgangsbester und Jungmeisterredner bei der HWK-Meisterfeier
Alle Hürden aus dem Weg geräumt
Als er Vater wurde, ging Thorsten Meusel in Elternzeit und beschloss anschließend, vor rund sechs Jahren, zusammen mit seiner Partnerin den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen – zu dieser Zeit bestand vorübergehend keine Meisterpflicht.
Das kleine Ein-Mann- Unternehmen lief gut an, „doch trotz Kreativität und bester Auftragserfüllung zählt gerade bei namhaften Architekten und Bauherren der Meistertitel. Das Image ist ein völlig anderes.“ Konsequent beschloss er, die Meisterschule in Wiesbaden zu besuchen. „Mein Hauptproblem war der Spagat zwischen Vaterrolle, eigenem Betrieb und Meisterschule, auch wegen der langen Anfahrten. Teil drei und vier der Meisterkurse absolvierte ich in Vollzeit, dadurch fehlten mir rund neun Wochen Arbeitszeit und entsprechendes Einkommen.“ Eingehende Aufträge mussten genau in passende Zeitfenster terminiert werden. Thorsten Meusel bestand 2019 die Meisterprüfung im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk im Alter von 43 Jahren mit der Durchschnittsnote 1,5 als Jahrgangsbester – und wurde von der HWK Wiesbaden zum Jungmeisterredner bei der Meisterfeier am 1. Februar 2020 auserkoren.
Thorsten Meusel hat sich unter anderem auf das Verlegen großformatiger Fliesen spezialisiert, was in seinem Umfeld fast ein Alleinstellungsmerkmal ist. Durch seine Kreativität und die Qualität seiner Arbeit gewann er 2018 beim „Best Project Award“ der Firma Mapei, einem Produzenten bauchemischer Produkte. Das bewertete Projekt waren die Fliesenarbeiten mit großformatigen Fliesen in und um eine große Villa mit Pool.
Sozialer Einsatz ist wichtig
Auch im sozialen Bereich engagiert sich Thorsten Meusel: Als Mitglied der Fliesen+Sportwerker Staffel nahm er 2019 zusammen mit zwei Handwerkskollegen erfolgreich am Ironman-Triathlon teil, dessen Zweck Spenden für das Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland in Düsseldorf war.
Im Juni 2017 erhielt Thorsten Meusel aus den Händen von Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel in Vertretung des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier eine „Öffentliche Belobigung des Landes Hessen für die Rettung mehrerer Menschen vor dem Tode“. In der Nacht zum 11. Dezember 2015 bemerkte er einen Brand im Nachbarhaus und half, die Familie mit zwei Kindern aus dem brennenden Haus zu retten. „Ihr beherztes Eingreifen ist ein gutes Beispiel für selbstloses Engagement“, betonte Dr. Lösel.