IT-Unternehmer Tim Henneveld und Wiesbadener Steuerberater Michael Willitzer vermitteln zwischen Unternehmen und Schüler:innen

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„Wir begegnen uns auf Augenhöhe“

Tim Henneveld Der IT-Unternehmer ist davon überzeugt, dass sich Unternehmen und Auszubildende gleichermaßen brauchen und deshalb auf Augenhöhe begegnen sollten. Foto: Paul Müller

Der Wiesbadener IT-Unternehmer Tim Henneveld ist überzeugt: „Jeder kann was“. Gemeinsam mit dem Wiesbadener Steuerberater Michael Willitzer hat er ein Projekt gestartet, das Schüler:innen und Betriebe besser verknüpfen und auf die Berufswahl vorbereiten will.Herr Henneveld, warum legen Sie jetzt mit der Aktion „Jeder kann was“ los?Tim Henneveld: Ganz einfach, Unternehmen suchen dringend Auszubildende, und junge Menschen, die woanders durchs Raster fallen, suchen eine Perspektive für ihren Berufsweg.

Und wie gelingt Ihnen das Matching?

Tim Henneveld: Es gelingt, weil wir wie Unternehmer vorgehen. Unsere Idee ist, dass es zwei Parteien gibt, die einander brauchen. Deshalb begegnen wir uns auf Augenhöhe, weil ja auch beide etwas davon haben sollen.

Sie haben auch noch einen Dritten ins Boot geholt, die Wilhelm-Leuschner-Schule.

Tim Henneveld: Ja. Durch den Kontakt der gemeinnützigen Gesellschaft „Ich geh ein Stück mit Dir gGmbH“, bei der Michael Willitzer Gesellschafter ist, konnten wir die Wilhelm-Leuschner-Schule für unser Projekt gewinnen. Wir wollen, dass die Betriebe sich in der Schule vorstellen und dort schon einmal eine Idee davon vermitteln, was das Unternehmen eigentlich macht. Gelingt es, für den gesuchten Beruf zu begeistern, kommen auch wirklich interessierte Schüler:innen in die Praktika und es gibt keinen Frust, weil man auf beiden Seiten von falschen Vorstellungen ausgegangen ist.

Wie können Unternehmen junge Menschen mitreißen?

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Foto: IHK

Tim Henneveld: Dafür muss man ihre Sprache sprechen und auch eine gewisse Neugier mitbringen. Und ganz wichtig: Es darf auf keinen Fall zu kompliziert sein. Was wir, die TIM AG, als Firma machen, verstehen ja schon die meisten Erwachsenen nicht
.
Unternehmen wird gerne unterstellt, bei der Einstellung eine Bestenauslese zu betreiben.

Tim Henneveld: Das müssen Unternehmen auch tun. Die Frage ist nur „was ist das Beste“? Es gibt viele junge Leute in Wiesbaden, die aus sozial schwächeren Verhältnissen kommen. Sie trauen sich nicht so viel zu, weil sie sich in erster Linie mit privaten Problemen beschäftigen müssen. Auch unter ihnen gibt es Talentierte und Motivierte, für die wir mit „Jeder kann was“ sprechen möchten!

Was für Tipps geben Sie jungen Menschen, die sich für ein Praktikum bewerben?

Tim Henneveld: Gebt Euch Mühe beim persönlichen Anschreiben. Bewerbt euch digital und macht deutlich, wofür gerade ihr brennt. Und weil das nicht immer einfach ist, sollen Schüler hier auch Hilfe von ihrer Schule einfordern. Unser Partner, die Wilhelm-Leuschner-Schule, ist da schon sehr weit. Nicht nur, dass sich unsere im Projekt verbundenen Firmen dort vorstellen können. Die Schule hilft auch mit Einzelgesprächen, um herauszufinden, in welchem Beruf ein Praktikum in Frage kommt.

Hat es Ihr Projekt erschwert, dass es in Pandemiezeiten gestartet ist?

Tim Henneveld: Wir konnten bisher leider nur Online-Termine in der Schule machen. Dort haben sich aber schon 15 Unternehmen vorgestellt, aus dem Handwerk, Maschinenbau, Einzelhändler und Dienstleister.

Das Interview führte Friedemann Götting,
IHK Wiesbaden
  

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